Zahriemen & Bandveredelung für unterschiedliche Eigenschaften
Obwohl die eigentliche Kraftübertragung im Zahnriemen durch den im Inneren des Riemens eingebetteten Strang erfolgt, spielt insbesondere die Beschichtung des Bauteils eine große Rolle. Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Haptik des Riemens und bestimmt ganz wesentlich die Mitnahmeeigenschaften. Diese hängen wiederum von dem gewünschten Einsatzzweck ab, weshalb wir je nach Transportaufgabe unterschiedlichste Beschichtungen einsetzen.
Bei der Beschichtung unserer Riemen setzen wir auf individuell zugeschnittene Lösungen, die sich nach den Transportaufgaben unserer Kunden richten. Egal ob Sie eine besonders hohe Reibung für einen guten Mitnahmeeffekt, überdurchschnittlich widerstandsfähiges Material für scharfkantiges Transportgut oder eine weiche Beschichtung für sensible Güter benötigen: In unserem breiten Produktsortiment finden Sie garantiert die passende Beschichtung. Je nach Einsatzzweck werden unsere Riemen im Nachgang noch mechanisch bearbeitet, um spezielle Förderaufgaben zu übernehmen.
Bei der Beschichtung von Zahnriemen kommen verschiedene Basiswerkstoffe zum Einsatz, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften mitbringen und sich für verschiedene Aufgaben eignen. Bei den meisten Anwendungen setzen wir auf die bewährten Standardbeschichtungen Polyurethan, PVC, Elastomere sowie spezielle Schaumwerkstoffe. Darüber hinaus bieten wir zahlreiche Sonderbeschichtungen für spezielle Transportaufgaben an.
Polyurethan (PU) gehört zur Gruppe der Kunststoffe und ist dank seiner vielfältigen Eigenschaften prädestiniert für den Einsatz in stark beanspruchten Riemen. Das Material kann bei seiner Herstellung so weitreichend modifiziert werden, dass die mechanischen Eigenschaften hervorragend auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt werden können. PU überzeugt durch eine hohe Beständigkeit gegen chemische Einflüsse und weist eine hohe mechanische Festigkeit sowie Beständigkeit gegen Abrieb auf. Die Beschichtung bieten wir natürlich je nach Aufgabe mit unterschiedlichen Härtegraden an.
Polyvinylchlorid (PVC) ist dank seiner Vielseitigkeit für den Einsatz mit verschiedenen Oberflächenstrukturen geeignet. Das Material kann je nach Anwendung in unterschiedlichen Formen hergestellt werden und wird in der Regel auf den Riemen geklebt. Dank der guten Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse können Sie Zahnriemen aus PVC zum Beispiel in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie verwenden.
Elastomere sind formfeste, aber dennoch elastische Kunststoffe, die sich bei Zug- und Druckbelastung verformen können und schnell wieder in ihre Ursprungsform zurückfinden. Elastomere wie Naturkautschuk oder Silikonkautschuk sind sehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und können sowohl bei Kälte als auch bei Hitze eingesetzt werden.
Schaumwerkstoffe eignen sich perfekt für den Transport besonders empfindlicher Güter. Sie lassen sich gut verformen und können sensible Güter sicher und zuverlässig transportieren.
Wenn Sie bei einer speziellen Transportaufgabe nicht sicher sind, welche Beschichtung zu bevorzugen ist, helfen wir gerne weiter. Neben den bereits erwähnten Materialien führen wir auch Riemen mit Spezialbeschichtungen wie Stahlborsten, Längsrillen, FDA oder vulkanisierte Gummibeschichtungen.
Bearbeitungsmöglichkeiten für Riemen
Um Riemen auf spezielle Transportaufgaben vorzubereiten, werden verschiedene Bearbeitungsverfahren gewählt. Mithilfe dieser Bearbeitung lassen sich die Mitnahmeeigenschaften modifizieren und die Lebensdauer der Riemen verlängern. Zu den klassischen Bearbeitungsverfahren gehören neben dem Sommern und Fräsen auch das Einbringen von Längsrillen, das Profilfräsen sowie das Wasserstrahlschneiden.
Beim Sommern geht es darum, die Umlenkeigenschaften von Zahnriemen mit besonders großer Schichtdicke zu optimieren. Diese Riemen sind bei kleinen Durchmessern sehr anfällig für Risse, da hohe Biegebeanspruchungen auftreten. Um das Material gegen Einreißen zu schützen, setzen wir auf gesommerte Riemen, die in regelmäßigen Abständen Rillen oder Fräsungen aufweisen.
Im Gegensatz zu Querrillen werden Längsrillen eingebracht, wenn beispielsweise Kartonagen transportiert werden sollen. Auch in der Holzindustrie werden Längsrillen eingebracht, um die Biegeeigenschaften des Materials zu verbessern und eine bessere Haptik zu erreichen. Mithilfe von Längsrillen können Güter gut gegen seitliches Abrutschen gesichert werden.
Das sogenannte Wasserstrahlschneiden bietet die Möglichkeit, besonders saubere Konturen zu realisieren. Dabei wird ein Wasserstrahl eingesetzt, mithilfe dessen komplexe Geometrien in die Beschichtung eingebracht werden können. Das Profilfräsen unterscheidet sich grundlegend vom Wasserstrahlschneiden und dient der individuellen Gestaltung des Rückenprofils in Abhängigkeit der Transportaufgabe. So können beispielsweise runde Güter mit einem zylinderförmigen Profil sehr viel effizienter und sicherer als mit einem flachen Riemen transportiert werden.
Nockenriemen für den Transport von Stückgut
Nockenriemen kommen zum Einsatz, wenn Stückgut transportiert werden soll und dazu entsprechend fixiert werden muss. Aufgrund der unterschiedlichen Transportaufgaben unserer Kunden bieten wir eine Vielzahl an Mitnehmernocken an. In der Regel werden die Nocken im Fertigungsprozess auf PU-Riemen aufgeschweißt.
Unsere Nockenriemen dienen der genauen Taktung von Transportaufgaben und können sowohl aus gegossenem Polyurethan als auch aus Neopren bestehen. Handelt es sich bei dem angebotenen Riemen um Wickelware, kommt es auf eine solide Verbindung der Nocken mit dem Riemenmaterial an, was in der Regel relativ hohe Kosten mit sich bringt. Zahnriemen aus extrudiertem PU als Meterware können hingegen per Schweißen mit Nocken versehen werden. Dabei kommen verschieden Verfahren zum Einsatz, um je nach Anwendungszweck die gewünschten Eigenschaften zu erreichen.
Die Fertigungstoleranzen von Nockenriemen bewegen sich in der Regel in einem Bereich von +/- 0,5 mm. Toleranzen dieser Art können wirtschaftlich gefertigt werden. Bei bestimmten Sonderanwendungen lassen sich durchaus auch Toleranzen von +/- 0,05 mm erreichen. Dazu ist jedoch normalerweise eine mechanische Nachbearbeitung der Nocken erforderlich. Entscheidend bei Nockenriemen ist die zulässige Belastung, die vor allem von der Scherfestigkeit abhängt. Pro Millimeter geschweißter Fläche können Sie mit einer Scherfestigkeit von rund 2 Newton rechnen.
Bei der Anordnung der Nocken richten wir uns nach der Zahnteilung des Riemens, um die mechanische Belastung zu optimieren und keine Summenteilungsfehler zu riskieren. Wenn möglich, werden die Nocken jeweils genau gegenüber dem Zahn angebracht, um die Biegeeigenschaften zu perfektionieren. Die Dicke des Nockens hängt sowohl von der Teilung des Riemens als auch von der Zähnezahl der Scheibe ab.
Wechselnockensysteme bieten maximale Flexibilität, da sie auch in eingebautem Zustand jederzeit problemlos ausgetauscht werden können. Wenn ein Mitnehmer oder Nocken beschädigt oder zu stark verschlissen ist, können Sie ihn mithilfe eines Gewindes schnell auswechseln, ohne dabei den Riemen austauschen zu müssen. Um auf die individuellen Transportaufgaben unserer Kunden einzugehen, bieten wir verschiedene Wechselnockensysteme an, die sich hinsichtlich der Befestigung unterscheiden.
Das bewährte System IG-PF arbeitet mit Passfedern, die in den Zahn eingesetzt werden. Die Passfedern aus Stahl oder Edelstahl sind mit Gewinden ausgestattet und werden ganz einfach in einem bestimmten Abstand auf dem Riemen angebracht.
Anders als beim System IG-PF setzen wir beim Typ IG-ML auf sogenannte Mitnehmerleisten. Diese können Nocken komplett ersetzen und werden mithilfe von Befestigungshülsen zentriert. Das System IG-R zeichnet sich dadurch aus, dass die Einlegeteile im Riemenzahn fest verankert sind und die nötigen Bohrungen per Wasserstrahlschneiden gefertigt werden. Auf diese Weise erreichen wir präzise Kanten an den Stahlzugträgern im Inneren des Riemens.
Riemenverbinder
Im Gegensatz zu Endlosriemen bestimmt bei verbundenen Ausführungen die Schnittstelle der Riemenenden die resultierende zulässige Zugspannung. Diese hängt entscheidend von der Befestigungsart und den Lasten sowie von der Drehzahl und den Durchmessern der Scheiben ab. Bei der Berechnung der zulässigen Belastung für Ihren Einsatzzweck sind wir gerne behilflich.
Eine bewährte Möglichkeit zur kraftschlüssigen Verbindung von Riemen ist die Stiftverbindung vom Typ Pin Joint. Diese kann bei den Teilungen T10 beziehungsweise AT10 zum Einsatz kommen und erfordert eine spezielle Bearbeitung der Riemenenden. Bei dem Verfahren werden die Enden des Riemens jeweils gabelförmig zugeschnitten und anschließend mithilfe von Gewindestiften kraftschlüssig verbunden. Die Anzahl der notwendigen Bohrungen hängt vom Achsabstand ab.
Sonderlösungen für Zahnriemen
In unserem breiten Sortiment führen wir neben den klassischen Zahnriemen natürlich auch eine ganze Reihe an Sonderlösungen, die speziell für besondere Transportaufgaben entwickelt wurden. Unser Produktspektrum erstreckt sich von Vakuumriemen über Abzugsriemen und Lochbänder bis zu elektrisch leitfähigen Riemen.
Unsere Vakuum-Zahnriemen sind auf dem Rücken mit Nuten und Löchern beschichtet und eignen sich hervorragend für den Einsatz in der Verpackungsindustrie. Mithilfe der innovativen Spezialriemen können vor allem leichte Transportgüter wie Briefe oder Dokumente gefördert werden. Hinsichtlich der Beschichtung und dem Fräsmuster in der Oberfläche sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Unsere Abzugsriemen erlauben den Transport von Folien in Vakuum und werden ebenfalls mit verschiedenen Beschichtungen angeboten. Die Spezialriemen überzeugen durch lange Lebensdauer und eine hohe Verschleißfestigkeit, die bei anspruchsvollen Transportaufgaben von entscheidender Bedeutung ist. Abzugsriemen werden grundsätzlich ohne Wickelnasen hergestellt und aus Neopren oder Polyurethan gefertigt.
Sie fördern überwiegend leichte Güter wie Umschläge oder Folien? Dann sind unsere speziell entwickelten Lochbänder vielleicht genau das Richtige für Sie. Diese zeichnen sich durch eine hervorragende Haptik an der Rückenseite aus und gewährleisten, dass das Transportgut zuverlässig und mitgenommen wird.
Unsere Riemen vom Typ VARI-SPACE VSN sind mit Nocken ausgestattet und dank des flexiblen Abstands universell einsetzbar. Wenn Sie Güter in unterschiedlichen Größen und Formen transportieren, dann sind Sie mit den VARI-SPACE VSN Nockenriemen für jeden Fall gerüstet.
Für ganz spezielle Förderaufgaben bieten wir unseren Kunden darüber hinaus auch Magnetriemen, Riemen mit flexiblen Rückenbelägen für die Lebensmittelindustrie sowie elektrisch leitfähige Riemen an. Unsere Magnetriemen kommen beispielsweise bei der Fixierung magnetischer Teile sowie beim Transport von Blechen oder der präzisen Förderung metallischer Güter zum Einsatz. Riemen mit flexiblen Rückenbelägen für die Lebensmittelindustrie bieten den Vorteil, dass sie bei Bedarf mit einer lebensmittelzugelassenen Schicht versiegelt werden kann und den hohen hygienischen Ansprüchen dieser Branche gerecht werden. Die elektrisch leitfähigen Riemen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten sehr geringe Widerstandsbeiwerte aufweisen und während der gesamten Lebensdauer ihre Leitfähigkeit nicht verlieren.
Wenn Sie Fragen zu den hier beschriebenen Riemen haben oder den Riemen Ihrer Wahl nicht gefunden haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Unser kompetentes Team freut sich auf Ihre Anfrage und hilft Ihnen gerne bei der Auswahl sowie bei der Berechnung des passenden Riemens. Auf Wunsch lassen wir Ihnen gerne technische Daten zu den verschiedenen Riementypen zukommen.